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1920 - 2019

autobiographische Begegnungen

mit dem Tod

Der Diplomingenieur und Kaufmann erlebte von 1920 bis 2019 Höhen und Tiefen, die heute kaum vorstellbar wären. An seiner Seite stand 75 Jahre lang seine Frau Lilian,die er um nur wenige Wochen überlebte; beinahe ebenso lange begleitete seine Tochter Marion seinen Lebensweg. Seine Geschichten und sein Wissen werden in seinen Büchern weiterleben.

Auszug: Der letzte Freund entschläft

Mein Leben wurde durch drei wahre Freundschaften bereichert, wobei ein Freund in Wien, einer in der Schweiz und einer auf Teneriffa lebten. Letzterer war nach dem Tod der anderen beiden als einziger noch da.

 

 

Seine Frau und er verbrachten wie wir die Wintermonate ihres Lebensabends auf der warmen Insel und den Rest des Jahres in Deutschland. Uns vier verband jedoch viel mehr als unsere Aufenthaltsdauer und unsere Appartements direkt am Meer und so verbrachten wir viel Zeit miteinander.

 

Unsere Freunde waren bereits einige Jahre vor uns nach Teneriffa gezogen und konnten uns somit die schönsten Gegenden und besten Restaurants zeigen. Außerdem war mein Freund ein leidenschaftlicher Segler, wodurch Lilian und ich die Nachbarinseln und Küstenstreifen ganz privat zu sehen bekamen und wann immer wir etwas brauchten, konnten wir auf seine grenzenlose Hilfsbereitschaft bauen.

Unsere Diskussionen inspirierten mich auch immer sehr, denn mit ihm konnte man sich jedem Problem zuwenden und so unterschiedlich die Meinungen meist waren, brachten wir der jeweils anderen Sichtweise gebührenden Respekt entgegen. Dazu genossen wir den Blick von der Loggia über das Meer bis nach Gran Canaria und tranken spanischen Cognac, passender Weise der Marke „Veterano“, mit dem die Entspannung zum wahren Hochgenuss wurde.

  

 

Nach einem dieser besinnlichen Treffen wollten wir noch zum Supermarkt, um die Vorräte für weitere Gespräche aufzufüllen, als ich während des Anstiegs auf der steilen Straße sein rasches keuchendes Atmen hörte. Ich warf ihm einen besorgten Blick zu, dem er auswich, und somit ließ ich es dabei bewenden.

 

In dieser Nacht verschied er friedlich im Schlaf, was für ihn ein schöner Tod, für seine Frau eine Katastrophe und für uns ein schmerzlicher Verlust war. 

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