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18/01/2018

Der Große Diktator - Chaplins Größte Rede

Es tut mir Leid. Aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein. Denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen, noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Den Juden, den Haiden, den Farbigen, den Weißen.

Jeder Mensch sollte dem anderen helfen. Nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen. Das Leben kann ja sogar freudig und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.

Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt.

Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Zuerst kommt die Menschheit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert. Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch. Sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle eins werden. Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen. Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: „Ihr dürft nicht verzagen!“

Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer, die heut’ die Menschlichkeit mit Füßen treten, die werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass. Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden.

Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß. Soldaten, vertraut euch nicht Barbaren an! Unmenschen, die euch verachten und denen euer Leben nichts wert ist. Ihr seid für sie nur Sklaven. Ihr habt das zu tun, das zu glauben, das zu fühlen. Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seit nichts weiter als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für die verirrten Subjekte.

Diese Maschinen-Menschen mit Maschinen-Köpfen und Maschinen-Herzen. Ihr seid keine Roboter. Ihr seid keine Tiere. Ihr seid Menschen.

Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht. Nur wer nicht geliebt wird, hasst. Nur wer nicht geliebt wird. Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei! Kämpft für die Freiheit!

Im 17. Kapitel des Evangelisten Lukas steht: „Gott wohnt in jedem Menschen.“ Also nicht nur in einem oder einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie: Gott lebt in euch allen und ihr - als Volk - habt allein die Macht.

Die Macht Kanonen zu fabrizieren; aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr - als Volk - habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen. Es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen. Daher – im Namen der Demokratie – lasst uns diese Macht nutzen. Lasst uns zusammenstehen. Lasst uns kämpfen für eine neue Welt. Für eine anständige Welt, die jedem Menschen gleiche Chancen gibt. Die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.

Versprochen haben die Unterdrücker das auch. Deswegen konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge! Wie überhaupt alles, was sie euch versprachen, diese Verbrecher. Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich. Das Volk soll versklavt bleiben. Lasst uns die Ketten sprengen! Lasst uns kämpfen für eine bessere Welt! Lasst uns kämpfen für die Freiheit in der Welt! Das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz. Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereichen.

Kameraden, – im Namen der Demokratie – dafür lasst uns streiten!

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Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth (Dienstag, 23 Januar 2018 09:49)

    der Newsletter war sehr interessant und ich finde es großartig, wenn du uns auf diese Art an deinen Gedanken teilnehmen lässt. Ich wusste gar nicht, dass Charly Chaplin diese Rede gehalten hat. Aber diese Worte sind nach wie vor hoch aktuell und sollten auch immer wieder gehört bzw. gelesen und auch darüber nachgedacht und diskutiert werden!
    Bin schon gespannt auf den nächsten Newsletter.

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