
Während meiner paar Tage Kurzurlaub im wunderschönen Hotel im Park in Bad Radkersburg (Steiermark), habe ich mich – wie ihr euch schon denken könnt – auch mit der Stadt und ihrer Geschichte beschäftigt. Dabei bin ich auf eine sehr interessante Vergangenheit gestoßen.
Gegründet als Markt im Jahr 1182 erhielt Radkersburg 1299 das Stadtrecht vom Habsburger Albrecht I. verliehen. Von beginn an wurde das Erscheinungsbild der Stadt und vor allem ihre Befestigungen akkurat geplant. Das war auch sehr sinnvoll, da die Stadt aufgrund ihrer Grenzlage immer und immer wieder in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war. Die Ungarn besetzten Radkersburg sogar von 1480 bis 1490. Den Osmanen verdankt die Stadt eine Erneuerung und Erweiterung der Festungsmauern im 16. Jahrhundert. Dafür wurde die Stadt 1582 zur Reichsfestung erhoben. Weitere Auseinandersetzungen folgten Ende des 18. Jahrhunderts. Diesmal allerdings gährte es von innen. Wie so häufig in der Donaumonarchie bestand die Bürgerschicht aus deutschsprachigen Österreichern, während die Dienstboten und Bauern der Umgebung aus dem benachbarten Slowenien stammten. Im ersten Weltkrieg nutzte der SHS-Staat (Serben, Kroaten und Slowenen) die Kriegswirren, um Radkersburg zu besetzen. Der Friedensvertrag von Saint-Germain zerriss die Stadt 1919 endgültig: Radkersburg in Österreich und Oberradkersburg in Slowenien. Die Nationalsozialisten trieben den Nationalitätenkonflikt noch weiter auf die Spitze. Resultat war die Zerstörung der Stadt (bis auf vier Häuser) und die Vertreibung der restlichen Deutschsprachigen aus den slowenischen Grenzgebieten. Erst seit die Murbrücke 1969 wieder eröffnet wurde, beginnt eine langsame Annäherung. Doch bis heute spürt man, dass Radkersburg zerrissen und durch einen tiefen Graben getrennt worden ist.
Dennoch ist die Region, die seit 1975 ein Kurort ist, eine Reise wert. Frisch aufgetankt und voll Tatendrang mache ich mich jetzt wieder ans Werk, um euch bald noch mehr Geschichten zu erzählen.
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Gerda Stockhammer (Samstag, 13 August 2016 20:20)
Dank f
Beschreibung. Kleiner Hinweis: Sie meinten wohl "diesmal gaerte es von Innen ". "Gehrte" hat damit nichts zu tun. Nichts für ungut!
LG