
71 Jahre ist es her, seit die Sowjets den Kampf um Wien gegen die Nationalsozialisten für sich entschieden haben. Siegessicher hielten sie schon drei Monate zuvor – im Jänner 1945 – einen Architekturwettbewerb für ein Denkmal zur Befreiung Österreichs durch die Sowjetunion ab. Gewonnen hat die Bleistiftskizze von Major G. G. Jakowlew. Noch bevor die Rote Armee Wien erreichte, wurden erste Modelle gebaut. Aus Mangel am nötigen Ton verwendete der Bildhauer Leutnant Michail Awakowitsch Intesarjan Brotreste, die er um eine Flasche modellierte.
Am 19. August 1945 wurde das Denkmal enthüllt. Auf einer acht Meter hohen Säule steht ein sowjetischer Soldat mit goldenem Schild und Fahne. Umrahmt wird er von 26 kleineren Säulen, eingefasst von kämpfenden Soldaten. Auf dem Bogen steht auf russisch geschrieben: Ewiger Ruhm den Helden der Roten Armee, die gefallen sind im Kampf gegen die deutsch-faschistischen Landräuber – für die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker Europas.
Liebevoll – wie die Wiener so sind – haben sie dem Soldaten bzw. seinem Denkmal diverse Spitznamen gegeben: Denkmal des unbekannten Plünderers, Russendenkmal oder auch Erbsendenkmal und Erbsenprinz.
Letztere entstanden aufgrund einer Lebensmittelspende Stalins, der am 1. Mai 1945 1.000 Tonnen Erbsen an die hungernde Bevölkerung verteilen ließ.
So wacht unser Erbsenprinz am Fuße des Schlosses jenes Prinzen, der den Wienern die Türken vom Leib gehalten hat: Prinz Eugen von Savoyen. Aber das ist eine andere Geschichte...
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