
Während meines Tirol-Besuchs hat es mich mit meiner Freundin und persönlichen Reiseführerin Marion auch nach Kitzbühel verschlagen.
Es ist eine wunderschöne, mittelalterliche Stadt, deren Kern von unzähligen Geschichten zeugt.
Ganz besonders hat mir die mittelalterliche Stadtmauer gefallen, durch die wir spaziert sind. Ja, wir sind durchspaziert! Diese Mauer ist nämlich etwas ganz Besonderes.
Im 13. Jahrhundert war Kitzbühel ein Teil des Bayerischen Herzogtums. Seine Randlage brachte Vor- und Nachteile gleichermaßen. Da das Dorf von drei Seiten an fremde Lande grenzte, war es ständig vor Übergriffen gefährdet. Als Außenposten für erfolgreichen Handel war die Lage allerdings Gold wert – im wahrsten Sinne des Wortes. So erhob im Jahr 1271 der bayerische Herzog Ludwig II. das Dorf zur Stadt.
Nun war es an der Zeit eine stabile, sichere Stadtmauer zu bauen. Ein denkbar schweres Unterfangen, wenn man die bereits existierenden Häuser erhalten will und gleichzeitig die Berge nicht versetzen kann. Der Zustrom in die Stadt ließ neue Häuser aus dem Boden schießen, wie die Schwammerl im Wald. Die Kitzbüheler konstruierten eben ihre Häuser als Stadtmauer. Effizient, praktisch und einfach – ein Erfolgsrezept, das bis heute allen Widrigkeiten der Alpen trotzt.
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