
„Links, zwo, drei, vier! Links, zwo, drei, vier!“ Ein paar junge Burschen, vielleicht so 11 oder 12 Jahre alt, marschieren im Stechschritt an mir vorbei. Ich springe natürlich umgehend in einen anständigen Salut, wie sich das eben gehört. Die Burschen grinsen mich an und bedanken sich höflich.
Lächelnd setze ich meine Erkundungstour durch Schönbrunn fort. Wie einfach man anderen doch eine kleine Freude machen kann. Oben auf der geschwungenen Treppe beobachte ich sie weiter bei ihrem Marsch zu Neptunbrunnen.
Vor 100 Jahren marschierte und exerzierte hier noch die kaiserlich-königliche Armee des Habsburgerreiches unter den wachsamen Augen des Kaiser Franz Josephs. Ja, unsere gute alte Zeit, als Österreich noch ein Weltreich war; als die Damen schöne Roben und die Herren elegante Uniformen trugen; als man die Welt noch auf dem Rücken der Pferde eroberte; als Hofknicks und Handkuss noch allgegenwärtig waren. Oh, wie vermissen wir diese gute alte Zeit.
Zum Glück gibt es ja noch das Schloss Schönbrunn, in dessen Ballsälen, Salons und Grünanlagen der monarchische Flair die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauert hat.
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